Sonntag, 29. September 2013

Stoffspielereien: Stickerei auf Stickerei.


Stickerei- das hat Lucy als Thema für den September vorgegeben. Dazu hat sie auch noch eine paar Links geliefert, die mich an ein lange angedachtes Projekt erinnert haben. Die Dutch Sisters verarbeiten kitschige Stickereien zu außergewöhnlichen Taschen. Ein Recycling dieser Art hat sich bei uns auch angeboten.

Vor einigen Jahren habe ich nämlich ein paar akribisch gestickte Gobelins "geerbt". Da sie von einem geliebten Familienmitglied gestickt wurden habe ich es nie übers Herz gebracht, sie zu entsorgen. Obwohl das ehrlichgesagt überhaupt nicht mein Ding ist.

Irgendwann habe ich das malerische Mädchen geköpft und einen Waschmaschinenversuch gestartet. Was genau mit dem Probestück passiert ist kann ich euch gar nicht mehr sagen, ich glaube das kam verfilzt und gekrumpelt aus der Maschine. Unbrauchbar.

Letzte Woche habe ich die Fläche weiter zerschnitten. So aus dem Zusammenhang gerissen wird aus dem Schilf des romantischen Motivs eine schön strukturierte Farbfläche. Das war schon mal eine Ausgangsbasis.
Das Material ist ausgesprochen steif und stabil, ideal als schützende Hülle für unser neues kleines Tablet.

Tradition und Moderne.
Der hochauflösende Bildschirm und die einzelnen Pixel der Stickerei.
Digitale Buchstaben innen und unbeholfene Schülerschreibschrift außen.
Handwerk und Technik.


Genau mein Ding :)
Jetzt lässt such das neue Nexus stilvoll transportieren.

Mehr Stickerei findet ihr heute drüben bei Lucy-
vielen Dank für die Anregung und das Sammeln!

Mittwoch, 25. September 2013

MMM: Alte Schätze


Für den heutigen MMM habe ich ganz tief in der Klamottenkiste gegraben.
Jetzt beim Kleidungsumräumen zum Saisonwechsel fallen mir plötzlich Sachen in die Hände, die ich in dem Sommer kaum getragen habe. Den Rock hatte ich ganz vergessen.


Dabei habe ich ihn 2012 nochmal restauriert:
Die Wellenschnitte sind mit den Jahren ausgefranst und ich hatte Angst, dass sich die Nähte lösen würden. Deshalb habe ich dann eine dünne Vlieseline zur Stabilisierung auf die linke Seite gebügelt, dann waren die Segmente gesichert. Und haben bisher gut gehalten.

Dazu trage ich über einem Shirt zum Wärmen eine Weste aus einer dicken gewachsten Baumwolle, sehr stabil und fast lederartig.
Sie ist lange vor Bloggerzeiten entstanden, vermutlich irgendwann Ende der 90er. (Blog sei Dank sind die Sachen der letzten Jahre besser zu datieren. Wobei- das ist eigentlich egal. Das Teil ist zeitlos schön und praktisch. Und Flecken lassen sich ratzfatz abwischen.....)

Noch mehr alte und neue Klamotten gibt es wie immer auf dem Mittwochsblog- ich hoffe, da heute einen interessanten Rockschnitt zu finden. Ich hab da so schöne Stoffe auf dem Zuschneidetisch liegen!


Dienstag, 17. September 2013

Nähkurse, Nadelkissen und Neuigkeiten bei Pinterest



Habt ihr auch ein Nadelkissen für´s Handgelenk?
Nein?
Ich habe das auch immer als Schnickschnack abgetan. Da musste mir erst eine Teilnehmerin dem Hanauer Nähkurs so ein Ding schenken, damit ich das zu schätzen gelernt habe. Inzwischen ist das Nadelkissen nämlich absolut unverzichtbar.
In den Kursen kann ich so schnell abstecken. Und wenn ich selbst nähe fallen keine Nadeln mehr auf den Boden, weil ich sie einfach so zur Seite lege.
Nadelkissen fürs Handgelenk sind völlig unterschätzt und gnadenlos praktisch. 

Danke für das wunderbare Teil und die tolle Idee, Carola!


Überhaupt: Die Nähkurse.
Am Samstag war wieder ein Workshop in Heidenheim im kleinen Stern.
Der Laden ist prallvoll mit Stoffen, es kommen kreative Leute und Eva ist eine tolle Gastgeberin.
Perfekt.

Für alle die es interessiert was in den Kursen so entsteht: Ich habe bei Pinterest eine Sammlung mit den Ergebnissen der letzten Monate angelegt. Wenn ihr also auf der Suche nach Inspiration für einen meiner Schnitte seid, guckt mal dort rein.

Ich würde dort auch gerne Modelle von euren Taschen zeigen. Falls ihr also Sachen nach meinen Tutorials genäht habt, schickt mir doch eine kurze Mail mit einem Link zu eurem Bild. 
Da Pinterest etwas eigen ist mit Urheberrechten, werde ich nur Bilder pinnen, bei denen ich eine Freigabe habe (oder bei denen wie bei mir im Blog die "Pin it"-Freigabe sichtbar ist). 
Wer nicht bei Pinterest ist und auch nicht bloggt, kann mir auch gern so ein Foto schicken, ich zeige es dann für euch.

Mittwoch, 4. September 2013

MMM: Ein Ballonkleid aus feinem Leinen

Schade, dass die warmen Tage bald vorbei sein werden, irgendwie komme ich gerade erst mit den Sommersachen in Fahrt.
Das ist der zweite Otten-Stoff: Ein ganz fein gewebtes Leinen mit fast so viel Stand wie Organza.
Schon im Laden war klar, dass dieser 1,50 m-Coupon ein Ballonkleid wird.

Denn das ist für mich der größte Vorteil am Selbernähen: Ich kann Lieblingsschnitte immer wieder aus neuen tollen Stoffen machen. Diesen Schnitt habe ich in den letzten Jahren schon drei Mal genäht und alle Kleider sehr gern angezogen.
Vermutlich bin ich bei der Näherei an einem Punkt angekommen, wo ich ziemlich genau weiß was ich tragen will. Immer mal wieder probiere ich neugierig andere Sachen aus, aber weder Gürtelchen, Petticoats noch Wintermäntel schaffen es in meinen persönlichen Alltag.

Das Kleid ist wie alle meine derzeitigen Lieblingsstücke ein Bahnenkleid mit leicht ausgestelltem Saum. Es ist schulterbedeckt, das mag ich bei größeren Ausschnitten gern.
Zudem ergeben diese kleinen Ärmel zusammen mit dem weiteren Rock eine leichte X-Linie.

Schokobraun und Rot sind im Regelfall meine Lieblingsfarben im Spätsommer.
Kein Wunder, dass das gekaufte Tuch vom letzten Jahr perfekt passt.

Dass sich auch die Kette so gut kombinieren lässt habe ich erst gemerkt, als die Fotos geknipst waren. Aber in Zukunft werde ich das immer so tragen. 
Mit den roten Schuhen von Alba, die ich fast neu für nicht mal 30 Euro bei  eBay gefunden habe.
 
Es macht Riesenspaß, diese hochwertigen Qualitäten zu vernähen. Zwei feine Stoffe habe ich noch auf dem Tisch liegen, die werde ich die nächsten Tage noch zuschneiden.
Im Stoffregal gehen die Leichtgewichte sonst unter.

Mal gucken, was beim MMM heute zu sehen ist, vielleicht bekomme ich ja dann doch Lust, etwas wirklich herbstliches zu nähen. Cat zeigt als Gastgeberin auf jeden Fall schon mal wo es beim diesjährigen Kostüm-Sewalong langgehen könnte.
(Ich bin noch am zögern ob ich teilnehme, aber jetzt hat mir das Schicksal zum Teil recht schräge Originalstoffe und Schnitte aus den 60ern beschert, das schreit ganz laut nach einem Kostümfest.)

Montag, 2. September 2013

Beachboy



"Was macht ein Beachboy im Herbst?" frägt Frau Elbmarie.
Erst mal hat er es sich auf meiner Liege bequem gemacht und gezeigt, welche Muster ich ihm verpasst habe. Statt der handelsüblichen Tattoos gab es aufgenähte Fäden aus Mohair, kombiniert mit Lederbändchen.

Dann hat er sich noch etwas gespreizt um zu zeigen, dass er auch richtig einstecken kann.
Er steht nicht nur auf zwei Beinen, er steht auf vier Füßen!
Und  er trägt Schmuck. Aus Leder-Federn.

Aber der Beachboy hat mich verlassen, er beglückt nun meine beste Freundin im fernen Fulda.
Mir bleiben nur Fotos der kurzen gemeinsamen Zeit.
Die Erinnerung an den Spaß den wir miteinander hatten als ich ihn in Form gebracht habe.

(OK, das war nicht schwer, Frau Elbmaries Anleitung ist super und auch für Anfänger geeignet.
Und der tolle Stoff ist aus dem Fundus der fernen Freundin, die früher Möbelstoffe entworfen hat.)