Donnerstag, 21. März 2013

Eine gelbe Tasche mit Rüschen war gewünscht.....


Presspassung- das meint mein Mann immer wenn er von meinen Last-Minute-Aktionen erfährt.
Die gelbe Tochtertasche war wieder so eine Presspassung- sie wurde am Vorabend ihrer Abfahrt zum Schüleraustausch fertig. Den Träger haben wir in Zeitnot von meiner Tasche abgemacht und an der gelben Version angeklipst......

So hat die Tasche die Tochter letzte Woche durch Frankreich begleitet und beide wurden aufs ärgste strapaziert.


Jetzt kann sie diese gelbe Version als Schultasche nehmen. Wir haben den Schnitt meiner roten Tasche nochmal etwas vergrößert, so geht ein dicker Ordner rein und die Schulbücher haben auch noch Platz.
Die obere Taschenöffnung ist kramfreundlich groß.
Und sie lässt sich auch noch bei dieser Beladung mit dem Reißverschluss schließen.

(Ob es sinnig ist eine Schultertasche anstatt des Rucksackes mit in die Schule zu nehmen, darüber lässt sich trefflich streiten. Solche Diskussionen hatte ich schon vor 30 Jahren mit meiner Mutter.
History repeating. )


Die Reißverschlusseinfassung ist aus Kunstleder in Schlangenoptik, das passt gut zu dem gelben Leinen der alten Gartentischdecke.


Ein paar Dinge würde ich im Nachhinein ändern, so ist die untere Rüschenreihe einen cm zu tief angesetzt und berührt den Boden, wenn die Tasche steht. Und an den oberen Rändern der Seitenteile wäre ein Druckknopf gut, dann sind die besser fixiert.
Aber diese Kleinigkeiten haben mich motiviert, an dem Taschenprinzip weiterzubasteln.

Die nächsten zwei Wochen begleitet uns die Tasche in die Ferien- ich bin gespannt, wie sie nach 14 Tagen Urlaub ausschaut.
Und wie die Rüschen danach wohl die sichere Wäsche überstehen.

Ich wünsch euch schöne Ostern!

Montag, 18. März 2013

Tichu!


Tichu- das ist das wirklich weltbeste Kartenspiel.
Am letzten Wochenende waren die alljährlichen DTM, die deutschen Tichu-Meisterschaften.
"Jetzt komm doch mal mit!" meint der Bruder schon seit ein paar Jahren.
"Bei deinem Kartenglück...."

Tja, es war großartig.
Nach den ersten Spielen war schnell klar, dass ich nicht vorn mit dabei sein werde. Und das war gut so. Das Herzklopfen beim Kartenziehen hat sich dann nämlich normalisiert und die Gelassenheit kam wieder. Und das Kartenglück:)

Der Bruder ist unter den Top 30
ich bin unter den Top 60 und
der Ehemann Top 90

Zudem hat der Bruder den Titel des "Glücklichen Glückspilzes" mit einer 7er-Bombe bis zum Ass.
(Und ich hatte in Runde 5 den nun frisch gekürten Meister als Spielpartner. Himmel- was für ein cleverer Kamikazespieler. Er hat sich den Titel wirklich verdient!)

Tichu hat nur einen Nachteil: Man kann es nur zu viert spielen.
Deshalb sind wir immer auf der Suche nach (Karten-) Spielen, die auch in größerer oder ganz kleiner Runde gehen. Hat da jemand einen guten Tipp für uns?

Freitag, 8. März 2013

Lale


Frau Elbmarie hat sich da was Feines ausgedacht- ihre Saddlebag kann man ganz unterschiedlich gestalten.
Sabine näht sie bunt aus Wachstuch, bei Allerbestes werden JAB-Schätze verarbeitet und ich konnte bei meinem eher schlichten Exemplar hemmungslos der Paspelsucht nachgeben.

Die Trägeraufhängung ist im Original an einem Steg, ich habe aber den Henkel bei meiner eher klassischen Tasche konventionell zwischengefasst.

 
Ganz klassisch für eine Saddlebag ist auch der Schnallenverschluss, für den habe ich einen alten Gürtel geopfert.  Hinten teilt die Fortsetzung des Gurtes die aufgesetzte Tasche in zwei Fächer:
 

Das Material ist ein dicker Köper. Ursprünglich war der Stoff silbergrau, ich habe ihn dann in der Waschmaschine überfärbt. Es ist ja immer sehr spannend wie die Farbe herauskommt, aber hier hat die Färbung genau den richtigen Ton getroffen.
Ein Stück weiße Bettwäsche für das Futter habe ich dazugegeben, die kam sehr viel heller aus der Trommel:


Die Tasche passt ganz gut zu meinen neuen Schuhen und zum Anna-Maria-Velvetrock. Genauso hatte ich mir das vorgestellt.


Den sehr variablen und erstaunlich geräumigen Taschenschnitt bekommt ihr bei Frau Elbmarie, die Anleitung ist auch für Anfänger sehr gut erklärt.
Lale ist ratzfatz genäht, wenn man nicht wie hier meterweise Paspel bastelt....
Danke für den schönen Schnitt!

Mittwoch, 6. März 2013

Frühling


Jedes Jahr hole ich Schneeglöckchen aus dem Garten ins Haus.  In den Beeten habe ich ein paar üppige Blütentuffs, die es mir nicht übelnehmen wenn ich sie dafür teile.
Man muss nur tief genug graben damit die Wurzeln nicht beschädigt werden.


Nach drei Tagen Zimmerzeit setze ich die Blumen an einer anderen Stelle in den Beeten aus. Mit dieser Methode habe ich inzwischen die Schneeglöcken im ganzen Garten verteilt.


Statt Kerzen nehme ich jetzt Straußeneier als Inhalt meiner Sternenringe. Ein bisschen Efeu als Deko reicht zum Glück völlig aus. Mir gefallen hier übrigens ganz unerwartet die Sterne viel besser als die Ringe, das ist ein schöner Kontrast zum Ei.
Große gepolsterte Eierbecher :)

Die Straußeneier gibt es ab ca 10 Euro bei amazon oder eBay.
Das eBook für die Kerzenringe gibt es bei daWanda.
Die vielen Blüten draußen im Garten sind unbezahlbar.

Sie sind auch ein sehr begehrtes Motiv bei der fotografisch ambitionierten Lieblingsnachbarin.
(Von der auch das oberste Bild stammt- Danke!)


Frühling.
Na endlich!

Dienstag, 5. März 2013

machwerk in München!


Am Wochenende haben Karin Siebald und Martina Dettweiler von der Wollwerkstatt in Aschheim einen machwerk-Nähkurs organisiert.
Eigentlich bieten die beiden Filzkurse an, deshalb habe ich mich sehr gefreut, dort als Gastdozentin auf Filzerinnen zu treffen. Martinas Tasche oben zeigt ganz exemplarisch, was da entstanden ist.

Ihre Thea ist ein herrlicher Mix aus Glattleder, Nunofilz-Doubleface und Wildleder. Bei den vielen Lagen würde manche Haushaltsmaschine an ihre Grenze stoßen, aber Frau Dürkopp in der Ecke der Werkstatt hat alles mit Leichtigkeit zusammengesteppt.


Eine Industrie-Geradstichmaschine mit Teflonfuß in einer Filzwerkstatt, ich war hin und weg.
Einen derart ausgestatteten Kursraum hätte ich nicht erwartet.


Überhaupt war Materialmix großgeschrieben- Sonja hat ratzfatz eine Claire aus Alcantara und Stoff genäht.


Cathleen hat ihre Mutter zum Workshop eingeladen-  Ines hat eine Thea aus Kunstleder und Stoffen von Kaffe Fassett genäht.


Und Cathleen selbst hat trotz eines verbundenen Fingers eine Julie fertig gebracht.
Ihr seid ein Superteam!!


Am Sonntag war Frau Durbanville dabei. Ich habe mich total gefreut, Ute mal persönlich kennenzulernen. Sie hat von ihrer Weltreise erzählt, so nebenbei einen Geldbeutel genäht und eine Luna angefangen. Und einen Kuchen mitgebracht. :)


Eine weitere Luna begleitet Andrea im Sommer nach Italien. Sie hat Luna als Wendetasche konzipiert- und hat zwei Schokoladenseiten gestaltet. Auch hier wieder: Kunstleder und Stoff.


Lisa hat aus altem Leinen und einem Jacquardstoff eine verbreiterte Version der Thea genäht. Sie wird sie auch auf ihren Reisen begleiten.


Karin von der Wollwerkstatt und Susanne haben Ledergeldbeutel genäht. Da gab es eine Schrecksekunde: Wir haben nämlich das Volumenvlies mit der Presse zu heiß auf das Leder aufgebügelt- der Dampf hat es befeuchtet und bretthart gemacht. Zum Glück hat sich das dann wieder gegeben und der Geldbeutel ist prima geworden ( Auch dank der Frau Dürkopp in der Ecke. )
Karin als Vollblutfilzerin hat eine Filzblende am Portemonnaie, Susanne hat sich geprägtes lila Leder als Blende ausgesucht.


Heidi hat das Kunststück fertig gebracht, aus einem kleinen Stück Crinkle-Leder eine Anna zu schneiden. Wir hatten zuerst Zweifel, dass das Stück reicht. Aber Heidi hat die Nahtzugaben weggelassen und nicht sichtbare Stellen mit Stoff angesetzt.


Aber den Vogel hat Agathe abgeschossen: Die Anna ist ein grandioser Mix aus türkisem Leder, pinkem Satin, barbiefarben gefüttertem Innentäschchen und grünen Details. Mit einer selbstgefilzen Klappe.
Wahnsinn.

Mädels, das hat so viel Spaß gemacht.
Danke für euer Vertrauen!!